Montag, 26. Mai 2014

Berührende Begegnung im Yoga der Stille

„Vor zehn Jahren ungefähr war ich das letzte Mal hier. Solange habe ich gebraucht, um zu verdauen, was er damals zu mir sagte.“ Mit einem verschmitzten Lächeln schaut meine Tischnachbarin mich an.
„Das erste Mal wusste ich gar nichts mit dem anzufangen, was es bedeuten oder bringen soll im Satsang zu sein. Mein Mann hatte damals von Madhukarji erzählt und das hatte mich neugierig gemacht. 

Frühstück im Yoga der Stille
Was hat so ein Guru denn nun zu vermitteln?

Das nächste Mal bemerkte ich, dass ich innerlich ganz ruhig werde.“ Der Blick, mit dem sie genüsslich in ihr Frühstücksbrötchen biss zeigte mir, dass sie in diesem Moment nicht nur das Frühstück, sondern auch diese Stille genoss. „Das dritte Mal habe ich mich ganz schrecklich über ihn aufgeregt und konnte lange Zeit gar nicht zum Satsang kommen.“ Der weiche Blick und der Ton in ihrer Stimme zeigt mir, dass diese Aufregung offenbar vorüber ist und sie über diese inneren Regungen mittlerweile lächeln kann. Er habe damals gesagt, dass alles bereits vorbestimmt sei. Dies habe sie einfach nicht akzeptieren wollen.
„Dann hat mich nach langer Zeit meine Tochter wieder mit zum Yoga der Stille genommen. Da habe ich zum ersten Mal gespürt, dass etwas passiert, wenn er mir in die Augen schaut.

Wer schaut nicht gerne dem Geliebten in die Augen?

Schloßhotel Oberambach - wie geschaffen für ein Stille-Retreat
Er zeigte mir dadurch, dass die Gedanken aufhören können, dass es ganz still sein kann in meinem Kopf.“ Stille im Frühstücksraum. Immer wieder bin ich ergriffen von der Zeitgleiche wenn genau das passiert worüber gerade gesprochen wird. Im Alltag geschieht das auch sehr oft – doch in seiner Präsenz beobachte ich genau das viel häufiger.

„Das nächste Mal war ich mit einer Freundin dort. In der Pause rief mein Mann mich an. Er erwartete mich sehnlichst zu Hause. Ich machte ihm klar, dass er frühestens am Abend mit mir rechnen könne. Denn Madhukarji hatte im ersten Teil des Satsangs etwas ganz wichtiges gesagt. Jeder hat das Recht glücklich zu sein. Ich doch auch – also bleibe ich hier. Das hatte ich beschlossen. Und jetzt freue ich mich darauf, hier mit Euch in einem Stille-Retreat zu sein.“ Ihre Augen strahlten und funkelten.

Was ist es nur, das innerlich so berührt und bewegt?

Ich bin wieder einmal sehr dankbar darüber, meine Zeit mit Menschen verbringen zu dürfen, die eine solche Weisheit in sich tragen. Mich berühren solche Gespräche sehr. Und auch ich freue mich auf die Tage in Stille. Wir werden drei Tage schweigend verbringen. Denn in Stille einzutauchen ist noch schöner als die schönsten Gespräche es sein könnten. Die Vorfreude blitzt bereits aus jeder einzelnen meiner Zellen, das Glück dürfte für jeden von außen deutlich sichtbar sein.
„Du hast gestern in der Stille genauso gestrahlt wie er im Satsang.“, überrascht sie mich. Wieder diese Zeitgleiche – sie spricht genau das aus was mich gerade innerlich bewegt.

Für mich sind diese Tage sehr wertvoll


Ja, er nimmt mich mit zu sich, jenseits des Universums. Er nimmt uns alle mit zu sich wenn er mit uns in Stille sitzt. Die Präsenz ist ansteckend. Und Wunderbares geschieht. Tue nichts und sei glücklich, lautet sein Versprechen, das sich immer und immer wieder erfüllt. Die Begegnung von der ich hier schreibe fand 2013 statt. Auch dieses Jahr gibt es Yoga der Stille am Starnberger See im schönen Schloßhotel Oberambach. Vom 9.-12. Juni 2014 wird im romantischen Garten des Bio-Hotels wieder geschwiegen.

Ich freue mich, von Dir zu lesen wie es Dir dort erging.

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Bilder: Shivani Allgaier

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